Dank an ukrainische Helferinnen
Seit 100 Tagen engagieren sich drei ukrainische Frauen ehrenamtlich bei der Ukraine-Hilfe im Setzeklub und betreuen ihre geflüchteten Landsleute. Für diesen unermüdlichen Einsatz dankte ihnen Bürgermeister Frank Spilling am 7. Juli 2022 im Rathaus.
Diana Jahn (links im Bild), die bereits seit 12 Jahren in Deutschland lebt und aus der Westukraine stammt, dolmetscht und vermittelt zwischen Helfern und Neuankömmlingen. Oksana Kharitonova (rechts im Bild), eigentlich Floristin aus Chernihiv in der Ostukraine, kam am 20. März nach Arnstadt. Sie sortiert Kleidung und Schuhe nach Größen und gibt sie aus oder tauscht sie um. Die dritte Helferin, Maria Cheban aus Odessa, kehrte kurzfristig aus familiären Gründen in ihre Heimat zurück und konnte den Dank im Rathaus nicht persönlich entgegennehmen.
Seit dem 29. März 2022 halfen alle drei Frauen im Setzeklub mit, Hilfsgüter anzunehmen und zu verteilen. Rund 500 Mal wurde die Einrichtung seitdem von ukrainischen Flüchtlingen aufgesucht. "Viele von ihnen hatten nur eine Jacke und nur die Kleidung, die sie am Leib trugen", erinnert sich Diana Jahn. Solche besonders betroffenen Personen nahmen im Schnitt ca. 20 Kleidungsstücke entgegen. Insgesamt wurden 100 Paar Schuhe und 50 Garnituren Bettwäsche ausgegeben, dazu Hygieneartikel wie Windeln, Shampoo oder Duschgel und Gutscheine, die über den städtischen "Ukraine-Fond" finanziert wurden.
Diana Jahn und Oksana Kharitonova sind beeindruckt, wie sehr die Arnstädterinnen und Arnstädter helfen und sich oft persönlich engagieren. "Es gibt so viel Bereitschaft, so viele Hilfsangebote bis hin zu den Erledigungen des Papierkrams", schwärmen die beiden Frauen. "Das hilft unseren Menschen sehr, und wir sind zutiefst dankbar."
Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge im gesamten Ilmkreis schätzen die beiden Frauen auf 1.700. "Die meisten möchten wieder nach Hause", sagt Oksana Kharitonova, "sobald der Krieg vorbei ist. Aber niemand weiß, wie lange er noch dauert." Beide Frauen haben Angehörige, die in der Ukraine geblieben sind, und hoffen, weiterhin über Handy-Telefonate den Kontakt zu ihnen halten zu können.
Bürgermeister Frank Spilling zeigte sich tief bewegt nach diesem Gespräch: "Das geht mir persönlich sehr nah und direkt ins Herz. Wir alle haben keine Vorstellung, was Krieg bedeutet. Ich bewundere diese Frauen, wie sie damit umgehen und darüber hinaus noch die Kraft finden, anderen zu helfen und sich so zu engagieren."