Unterwegs im mitteldeutschen Arnstadt, gelegen am Fuße des Thüringer Waldes, kann man dem Charme der kleinen Stadt schwer widerstehen. Im Jahr 2004 blickte die ehemalige Residenzstadt auf 1300 Jahre Stadtgeschichte zurück, diese sind durch viele steinerne Zeugnisse und verschiedene Spuren von Historie bei einem Stadtbummel ablesbar. Der Hausturm der Ruine Neideck, Zeuge eines heute zerfallenen Schlosses, grüßt wie ein Leuchtturm von weitem. Auch die Türme der romanisch - gotischen Liebfrauenkirche und der Jakobsturm beherrschen die Stadtsilhouette. Ein Bummel durch die Stadt zeigt schmale Gassen, selbstbewusste Renaissancebauten und wertvolle sakrale Bauwerke.
Als Johann Sebastian Bach 1703 in der heute nach ihm benannten Neuen Kirche die Orgel prüfen sollte, war er erst 18 Jahre alt und überzeugte auch mit seinen organistischen Fähigkeiten, dass er sobald eine Festanstellung angeboten bekam. Die Bedingungen müssen günstig gewesen sein; so ganz in die Fremde kam der Organist auch nicht. In der Oberkirche und der Liebfrauenkirche spielte sein Großonkel Heinrich 51 Jahre lang die Orgel. Christoph Bach, dessen Haus in der Kohlgasse 7 noch steht, war ebenfalls als Musiker in Arnstadt ansässig. In Thüringen war der Familienname Bach als Synonym für Musiker geläufig, so auch in Arnstadt über mehrere Generationen.
Wer in Arnstadt weilt, kann die Spur des jungen Bach allerorten finden: Die Bachkirche zieht zu alljährlichen Konzerten während des „Bach Festivals Arnstadt“ oder des „Thüringer Orgelsommers“ viele Musikfreunde an. Den prominentesten der hier ansässigen Bache kann man aus Bronze auf dem Markt begegnen, lässig lümmelnd schaut er in die Ferne. Wenige Kilometer östlich Arnstadts liegt Dornheim, in dessen inzwischen rekonstruierter Kirche Bach 1707 seine Cousine Maria Barbara heiratete.
Die Miniaturwelt „Mon plaisir“ mit Puppen zeigt ein Spiegelbild der barocken höfischen Welt im Schlossmuseum und gehört zu den europaweit kunsthistorisch einzigartigen Stücken. Auch an vielen anderen Stellen erweist sich Arnstadt als ein zu entdeckendes Kleinod in der mitteldeutschen Kulturlandschaft. Das Stadtmodell „Arnstadt um 1740“ im Gärtnerhaus stellt in hoher Präzision die kleinstädtische Residenzstadt Arnstadt in dieser Zeit dar. In unserem Veranstaltungskalender finden Sie immer aktuell und übersichtlich alle Angebote der Stadt und ihrer Umgebung. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann würde sich die Stadt Arnstadt freuen, Sie als Gäste begrüßen zu dürfen!